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Ostalb Highlanders stellen sich komplett neu auf
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Die neue Spitze der Ostalb Highlanders besteht nun ausschließlich aus Mitgliedern des Flagfootball-Bereichs
(v. l.): Andreas Martin, Lukas Ruck, Markus Ruck, Sandra Ruck, Martin Kurz, Peter Watzek, Tamás Huszár, Elena Caponetto und Bastian Jost. Nicht abgebildet: Jan Casper und Sebastian Eichhorn.
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Ostalb Highlanders stellen sich komplett neu auf
Nach einer Reihe von Unwägbarkeiten trat die gesamte bisherige Vorstandschaft der Football-Abteilung der TSG Schnaitheim zurück
Spätestens nach der Brandrede des ehemaligen Präsidenten Frank Hönisch bei der Jahreshauptversammlung der Ostalb Highlanders war klar, was hier auf dem Spiel steht. „Lasst diese Abteilung um Himmels Willen nicht sterben“, appellierte er inbrünstig an die erschienenen Mitglieder. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass hinter den Kulissen schon intensiv an einer Lösung gefeilt worden war. Denn bereits im Vorfeld der Versammlung hatte die amtierende Vorstandschaft verlauten lassen, dass sie sich nicht für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellen wird, vielmehr dass alle gesammelt zurücktreten werden. „Wir haben diese Entscheidung bestimmt nicht über‘s Knie gebrochen, das könnt ihr uns glauben“, beteuerte der zu Beginn der Sitzung noch amtierende Präsident Stefan Hochstatter. „Es war ein schleichender Prozess und wir haben uns das gut überlegt.“
Am Ende war es wohl eine Mischung aus Frustration, Enttäuschung und Verärgerung, die zu dieser Ausgangssituation geführt hatte. Zuerst war den Ostalb Highlanders wegen einer Abwanderung nach Aalen fast die komplette Tackle-Jugend weggebrochen. Etwas später waren auch bei den Tackle-Senioren nicht mehr genügend Spieler da, um am Ligabetrieb teilnehmen zu können. „Wir hatten uns dann beim Verband für die Aufbauliga angemeldet und alles sah sehr vielversprechend aus. Allerdings bekamen wir am Ende - trotz diverser Zusagen - auch dafür nicht genügend Spieler zusammen“, erläuterte Hochstatter. Es fiel ihm sichtlich schwer, diese - für ihn teils auch persönliche - Niederlage noch einmal in Worte zu fassen. Sein Stellvertreter Daniel Wengert klopfte ihm bestärkend auf die Schulter und sagte: „So wie es ist, kann es für uns einfach nicht weitergehen. Auch wenn wir mit der Jugend eine verdammt tolle Saison hinter uns haben.“ Dabei spielte er rückblickend auf ein sehr erfolgreiches Tryout, einen Schnuppernachmittag, für Jugendliche und Erwachsene an, das im Sommer 2022 großen Anklang gefunden und sehr viele neue Jugendspieler in den Flagfootball-Bereich gebracht hatte. Im Tackle-Bereich wanderten dennoch immer mehr und mehr Senioren zu den umliegenden Vereinen in Kuchen, Neu-Ulm oder sogar Stuttgart ab. „Wir haben zuletzt sogar die Mitgliedsbeiträge ausgesetzt, weil wir nicht mehr wirklich was anbieten konnten“, erklärte Kassierer Kai Schmid.
Als es schließlich an die Neuwahlen ging, ließ es sich auch Wolfgang Schön, Vorsitzender der TSG Schnaitheim, nicht nehmen, noch einmal zu betonen, wie schade es wäre, wenn man die Abteilung auflösen müsste. „Ihr habt euch bei uns so etabliert und ich würde eure Burger zu sehr vermissen“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Doch die Anspannung im Nebenraum von „Mehners Molde“, der TSG-Vereinsgaststätte, war deutlich spürbar.
Wie wird es weitergehen? Finden sich wirklich Nachfolger? Zunächst wurde eine neue Jugendleitung gewählt. Daniel Wengert, der seit 2022 nicht nur stellvertretender Präsident, sondern auch kommissarischer Jugendleiter gewesen war, freute sich sehr, als sich Sandra Ruck, die Mutter eines engagierten Jugend-Flagfootballspielers, bereit erklärte, seine Nachfolge anzutreten. Stellvertreter wird es vorerst keinen geben. Als Jugendrat, sprich das Bindeglied zwischen Jugendspielern und Trainern sowie Vereinsspitze, fungieren nun Lukas Ruck und Sebastian Eichhorn.
Die restliche Vorstandschaft wurde ebenfalls komplett durch Flagfootball-Teammitglieder ersetzt. Das Amt des Präsidenten teilen sich ab sofort zwei Spieler der Seniorflags: Bastian Jost und Jan Casper. Da eine Doppelspitze keinen Vize benötigt, wurde dieser nicht gewählt. Neuer Kassierer ist Martin Kurz, seine Kassenprüfer sind Tamás Huszár und Andreas Martin, technische Leiter Markus Ruck und Peter Watzek, als Schriftführerin wurde Elena Caponetto gewählt.
„Danke, dass ihr euch bereit erklärt habt, die Abteilung weiter am Laufen zu halten“, sagte Wolfgang Schön abschließend. Auch Stefan Hochstatter bedankte sich und ergänzte: „Manchmal ist es einfach besser, einen Schritt zur Seite zu tun und Platz für was Neues zu machen.“
Erstellt: 20.09.2023 19:34:01 | Bearbeitet: 20.09.2023 19:35:13
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